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Tag 45

Dagebüll-Brunsbüttel
Viel, sehr viel Nordseeküste. Herrliches Radeln über kleinste Straßen und kilometerweit vorm Deich bei den Schafen. Hatte auch den Vorzug, wegen der Weitsicht, auf die Minute genau einschätzen zu können, wann sich die gewaltige Regenwolke entladen wird. Hat gepasst, ein Scheunentor stand offen und ich konnte den Wassermassen beim Herunterfallen zuschauen.
Vorm Deich bedeutet nur wenige Dezimeter oberhalb der Meereshöhe unterwegs zu sein. Gerade so viel nass, dass noch Gras wachsen kann. Dort und auf dem Deich sind die Schafe daheim. Sie kennen die Begegnung mit vorbeiziehenden Menschen, auch wenn ich heute der einzige Radler auf der Strecke war, reagieren sie sehr relaxed. Beobachten und weichen nur so viel wie nötig aus. Fast 2 Stunden durfte ich so das Vorland erfahren. Es war wunderschön. Der heftige Regen hat mir genau diese Zeit gelassen. Ein tolles Geschenk. Ab Mittag ging es landeinwärts, mit dem Schwenck auf die Elbe und auf Brunsbüttel zu, um dort auf den Campingplatz zu übernachten.
Mit dem Erreichen der Elbe schließt sich ein Kreis. Am 27. Juni kam ich ebenfalls an der Elbe an. Dort von Süden kommend, heute war es aus nördlicher Richtung. Eine im Juni ausgesetzte Flaschenpost könnte heute hier vorbei schippern. Morgen geht’s elbaufwärts bis Glückstadt. Da gibt es eine Fährverbindung nach Wischhafen. Durchs „Alte Land“ radelnd komme ich nach Bremerhaven.
Tackernadel. Eine einzelne davon kann nicht mit den beiden Spitzen nach oben zeigend abgestellt werden. Das ginge unter Laborbedingungen oder mit Hilfsmitteln. Aber wie steht eine Tackernadel auf dem Radweg und kann mit beiden Spitzen perfekt senkrecht in die Lauffläche des Reifens eindringen ? Sie tat es. In meiner weit über 50-jährigen Fahrradpraxis geschah es heute erstmalig. Toll. Praktisch war, dass sich der Defekt sehr einfach auffinden ließ.

Tackertag