Der Tag beginnt mit der 90-minütigen, gemütlichen Überfahrt nach Nida. Der Ort wurde im Wesentlichen bekannt durch Thomas Mann. Er hatte hier, bis zu seiner Emigration,1933, sein Ferienhaus. Befreundete Künstler konnten das Haus vor dem Abriss retten. Heute ist es ein Museum und Kulturzentrum.
Die Nehrung, ein schmales, manchmal nur wenige hundert Meter breites Sandband.
Würde die Natur ihr Werk fortsetzen können, so würde der Wind den Sand, die Dünen, weiter verfrachten. Die Menschen förderten den Bewuchs. Naturschützer würden diesen stark reduzieren. Die Besitzer der sündhaft teuren Wochendendvillen wollen das eher nicht. Ein durchaus nachvollziehbarer Interessenkonflikt.
Der herrlich angelegte Radweg, losgelöst von der parallel auf der Nehrung laufenden Straße, gleicht einem Tunnel. Beidseitig dichte Kiefernwälder. Nur wenige Fenster lassen einen Blick auf die See oder das Haff zu. Der Radweg ist meist so schmal, dass die volle Aufmerksamkeit dem Gegenverkehr gelten muss. Heute, am Samstag, dazu wunderbares Ausflugswetter, ist hier vermutlich entsprechender Betrieb. Die Befahrung ist trotzdem sehr lohnend. Im nördlichen Teil gibt es häufiger Ausstiegsmöglichkeiten zur Westseite hin. Über Holzplanken können die hohen Dünen überschritten werden, um zu den dahinter liegenden, erstklassigen Ostseestränden zu gelangen.
Nida lebt vom Tourismus. Entsprechend vorzügliche Angebote gibt es. Die Nehrung kann vom nördlichen Ende, von Klapeida aus, mit dem Auto erreicht und befahren werden.
Just an dieses Ende komme ich zurück zum Festland. Darf erkennen, daß Klapeida eine moderne Stadt ist. Bin jedoch bestrebt einen nördlich gelegenen Campingplatz zu erreichen.