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Der erste zur üblichen Tagesetappenlänge passende und somit geplante Campingplatz lag in etwa 97 km Distanz zu Bremerhaven. Die Betreiber des Platzes werben in ihren Internetauftritt mit der idyllischen Lage im Wald, laden ein zu Ruhe und Gastlichkeit und freuen sich auf einen Besuch im zum Platz gehörenden Cafe. Nix Cafe, nur Pustekuchen. Zwischen Gartenzwergen einbetonierte Dauercamper. Das Cafe offensichtlich seit Jahren geschlossen. Kein freier Quadratmeter für ein Zelt. Schade und tschüss.
Die Alternative in 35 km Entfernung. Ein Platz welcher von der zugehörigen Gemeinde gemanagt wird. Die machen sich das Leben leicht und vermieten den kompletten Platz an Gruppen. So auch heute. Das Tor verschlossen, der Gruppenleiter bedauert und erklärt, dass man in der Vergangenheit mit zusätzlichen Gästen schlechte Erfahrungen gemacht hätte. Das Tor bleibt verschlossen. Das ist deutsch. Mit einer Wahrscheinlichkeit von besser als 99% ginge es mit mir und der Gruppe problemlos über die Bühne. Nun bleibt aber ein Restrisiko im Promillebereich. Das ist genug, um einem verantwortlichen Gruppenleiter wanken zu lassen und keine Lösung anzubieten. Das gibt es nur in Deutschland. Der nächste in Zielrichtung liegende Platz ist 25 km entfernt.
Dort Dauercamper und ein überraschter, und irritierter Platzwart, als er mein Begehren mit der Bitte um einen Zeltplatz erfährt. Geht aber trotzdem.
167 km kamen bei dieser Platzodyssee zusammen. Bin mächtig stolz.
Es war eine abwechslungsreiche Fahrt. Herrliche kleine Sträßchen. Zunächst bis kurz vor Bremen am Deich entlang. Kaffee und Butterkuchen in Aschwarden in der Kappenwindmühle, welche in Betrieb war. Ein Verein kümmert sich um den Erhalt und versorgt Ausflügler mit Kaffee und Kuchen. Erstmalig sah ich eine Windmühle im laufenden Zustand. War superschön. Eher gemächlich ist die Drehzahl des Windrades mit 24 Metern Durchmesser. 28 PS werden damit erzeugt. Damit können zwei Mahlwerke gleichzeitig betrieben werden, erklärte mir der Mühlenbetreuer.
Es folgten beschaulich kleine Landsträßchen und immer wieder Einblicke auf kleine, malerisch gelegene Bauernhöfe in dem hier typischen Stil mit ausgeklinkertem Fachwerk. Schöne Landschaft zwischen Bremen und Quackenbrück, in dessen Nähe ich zur Nachtruhe kam.