Heute die A9, gestern die A11. Um zwei Klassen besser, diese Straße. Leicht wellig geht es durch die Landschaft, bedeutet es rollt dann auch mal eine Weile ganz ohne zu kurbeln, und dazu mit einem Windchen von hinten. Liegt daran, dass ich nun von der lettischen Küste wegfahre und mit der A9 einen direkten, nordöstlichen Kurs auf Riga nehme. Das wären morgen noch etwa 115 km. Die geplanten und gewollten Tageskilometer lassen sich auf großen Straßen natürlich besser abspulen. Es geht gleichmäßig voran. Zudem sind, hier in Lettland, Abweichungen von den wichtigen Durchgangsstraßen immer mit erheblich schwieriger zu befahrenden Oberflächen verbunden. Das sind Schottersträßchen vom Feinsten. PKW und auch größere Fahrzeuge nutzen diese nicht asphaltierten Straßen genau so wie die normalen Straßen. 70 bis 80 km/h werden da gefahren. Wegen der Wellblech-Wellen, auch die bessere Wahl. Mit dem Fahrrad ist das die Hölle.
Auf den Fernstraßen muss man die Monotonie aushalten. Da gibt es den weißen, den Fahrbahnrand signalisierenden Strich, rechts davon noch etwa 30 cm Asphalt. Daneben ist der Schotterstreifen.
Auf das schmale Band fixiere ich mich. So können nachfolgende LKW auch bei Gegenverkehr überholen. Gut soweit, jedoch geht das so über den ganzen Fahrtag, viele Stunden am Stück.
Gelandet bin ich bei Saldus. Im Inland gibt es nur wenige Campingplätze. Der heutige Platz ist ein Traum. Herrlich klein, ein See, nette Gastgeber, schnuckelige Häuschen gibt es zum mieten. Einmal mehr spüre ich, daß, wenn es irgendwo wunderschön ist, sich dies zu zweit viel besser aushalten lässt.